Wohnmobilurlaub mit Hund
Im Frühjahr war es für mich und meine 3 Hunde an der Zeit, unser Wohnmobil zu packen und auf Reisen zu gehen. Und das war in unserem Sun Living S70SP. Ein Wohnmobilurlaub mit Hunden ist für mich die ideale Kombination, um Entspannung mit Sightseeing, Natur, Wandern und einem hundefreundlichen Urlaub zu verbinden.
Sicherlich erfordert die Mitnahme von Hunden einige Besonderheiten bei der Organisation und Durchführung der Tour, aber das nehme ich gerne in Kauf. Meine Hunde gehören einfach dazu, und ja, manchmal ist es zeitaufwendig und ein wenig unbequem, aber die Freude an den gemeinsamen Abenteuern überwiegt.
Dank seiner großen Heckgarage, die ich hundegerecht umbauen ließ, ist der Sun Living S 70SP perfekt für das Mitnehmen und Reisen mit Hunden geeignet. Trotz des Umbaus bleibt immer noch viel Stauraum übrig, den ich aber als überwiegend allein reisender Mensch meist nicht voll ausnutze. Trotzdem bin ich immer wieder erstaunt und erfreut über das großzügige Platzangebot im S 70. Und das bei einer Länge von nur 7 Metern.
Aber nun zu unserer Reise: Begonnen habe ich mit einem Highlight - der Sightseeing-Tour durch Straßburg. Die Nacht davor hatten wir außerhalb von Straßburg auf einem Campingplatz mitten im Wald verbracht. Bei der Auswahl eines Campingplatzes achte ich immer darauf, dass er für Hunde geeignet ist, d.h. dass er zumindest gute Möglichkeiten zum Spazierengehen bietet. Dafür verzichte ich gerne auf „Luxus“, denn mir ist es wichtig, dass die Hunde genügend Auslauf haben, vor allem vor Städtebesuchen. Unser Stellplatz war perfekt, direkt am Waldrand mit tollen Wegen zum Spazierengehen und trotzdem nur gut 9 Kilometer vom Zentrum Straßburgs entfernt.
In Straßburg selbst hatte ich den Parkplatz am Nordfriedhof gewählt, von dem aus man mit den öffentlichen Verkehrsmitteln leicht ins Stadtzentrum gelangen kann. Straßburg ist eine lebendige Stadt mit einigen schönen Sehenswürdigkeiten. Neben dem Viertel „La petite France“ mit seinen traditionellen Fachwerkhäusern, kleinen Gassen und vielen Restaurants und Cafés fand ich besonders das Münster und das Parlamentsviertel sehenswert. Der Fluss Ill, der sich durch ganz Straßburg schlängelt, verleiht der Stadt einen besonderen Charme.
Nach der Stadtbesichtigung zog es uns in die Natur und wir fuhren entlang der elsässischen Weinstraße, auch „Route des Vins“ genannt. Sie erstreckt sich über 170 Kilometer durch das Weinbaugebiet Elsass und ist eine der ältesten touristischen Routen Frankreichs. Die Landschaft ist einfach herrlich: Rapsfelder, Weinberge, Weingüter, malerische Dörfer und saftig grüne Wiesen vor der Bergkulisse der Vogesen.
Die Strecke ist für Wohnmobilfahrer bestens geeignet und der Sun Living S 70 war voll in seinem Element. Wir fuhren gemütlich von Dorf zu Dorf, hielten an, wo es uns gefiel, schlenderten durch die kleinen Dörfer und genossen das elsässische Flair. Der Blick auf die Weinberge und die schöne Landschaft war total entspannend. Das Fahren hat einfach Spaß gemacht. Es gibt eine große Auswahl an Stell- und Campingplätzen, so dass man auch eine der vielen angebotenen Weinverkostungen genießen und den Abend entspannt ausklingen lassen kann. Es ist einfach schön, sein Haus auf Rädern dabei zu haben und es sich dann im Wohnmobil gemütlich zu machen! Ich glaube, auch die Hunde sehen das Wohnmobil wirklich als „zweites Zuhause“ und konnten sich darin entspannen.
Entlang der Weinstraße liegen die Orte Obernai, Dammbach La Ville, Ribeauville und Kintzheim, die wir auch besucht haben. Übernachtet haben wir in Obernai direkt in den Weinbergen auf einem einfachen Parkplatz und in Kintzheim im Vogelpark. Beides sind keine offiziellen Campingplätze, aber auch dort gibt es keine Verbote. Die Wandermöglichkeiten waren in beiden Fällen ideal und die Hunde fanden diese Aufenthalte super! Dank der Solarzellen, des Wechselrichters und der Aufbaubatterie kann der Sun Living mehrere Tage lang autark sein. Das finde ich einen riesigen Vorteil. Die meisten Camper kennen und lieben dieses Gefühl von Freiheit, Unabhängigkeit und Flexibilität.
Trotzdem achte ich immer darauf, niemanden zu stören, weder durch meine Anwesenheit noch durch das geparkte Wohnmobil oder die Hunde. Wir hinterlassen keine Abfälle, versuchen nicht aufzufallen und halten uns an die örtlichen Regeln. Gerade als Mehrhundehalter ist mir das immer ein wichtiges Anliegen.
Von der französischen Weinstraße ging es weiter in die Bergregion der Vogesen. Ich hatte mich für die berühmte „Route de Cretes“ entschieden, die auch als Vogesenkammstraße bekannt ist. Sie ist eine der eindrucksvollsten Gebirgsstraßen Frankreichs und verläuft entlang des Hauptkamms der Südvogesen in einer Höhe von fast 1.200 Metern mit einer Gesamtlänge von 75 Kilometern. Sie wurde ursprünglich von den französischen Truppen während des Ersten Weltkriegs als Versorgungsstraße gebaut. Bis in den April hinein kann hier noch Schnee liegen, so dass die Fahrt mit dem Wohnmobil von Mai bis Oktober zu empfehlen ist.
Vom Col du Bonhomme im Norden über den Col de la Schlucht, Hohneck, Markstein, Grand Ballon und Cernay nach Thann im Süden führt die Route an mehreren Schauplätzen des Ersten Weltkriegs vorbei und berührt den höchsten Berg der Vogesen, den Grand Ballon. Die meiste Zeit säumen Laub- und Mischwälder die Straße, oder es bieten sich herrliche Ausblicke auf die bewaldeten Hänge der Vogesen, die Rheinebene und den Schwarzwald auf der gegenüberliegenden Seite. An klaren Tagen reicht der Blick in der Ferne bis zu den Schweizer Alpen und dem Mont Blanc. Kurzum - ein Paradies für Serpentinenliebhaber und abenteuerlustige Wohnmobil- und Wohnwagenfahrer. Die auch bei Rennrad- und Motorradfahrern sehr beliebte Strecke erfordert zwar etwas Fahrgeschick, ist aber nicht außergewöhnlich schwierig zu fahren.
Entlang der Strecke gibt es mehrere geräumige Parkplätze, um die Aussicht zu genießen, zu wandern, Mountainbike zu fahren oder in einem Restaurant einzukehren.
In den Wintermonaten können Sie hier auch Wintersport betreiben.Es gibt auch genügend Camping- und Parkplätze, so dass man hier sicherlich mehrere Tage verbringen kann. Zwei sehr schöne Seen, der Lac Blanc und der Lac Noir, liegen direkt an der Route, aber die Parkmöglichkeiten sind etwas begrenzt.
Die Route de Crete endet in Cernay, aber ich beschloss, eine Abkürzung zu nehmen und nach Colmar zu fahren. Colmar ist die drittgrößte Stadt des Elsass und versprüht einen besonders liebenswerten Charme. Die Altstadt ist geprägt von kopfsteingepflasterten Straßen und Fachwerkhäusern aus dem Mittelalter und der Renaissance.„Klein-Venedig“ beeindruckt mit Kanälen, die das Stadtbild durchziehen. Nirgendwo sonst gibt es besseren Flammkuchen.
In Colmar selbst stand ich auf dem Campingplatz Camping De I'lll direkt am Fluss. Mit Blick auf den Fluss war es morgens immer besonders schön, das Rollo und das Fenster des Heckbettes des S70 zu öffnen und die Idylle zu genießen.
Einziger Wermutstropfen: die sehr laute Autobahn auf der anderen Seite des Flusses.Aber die Aussicht, die sehr netten Campingplatzbetreiber, die sauberen Sanitäranlagen und der großzügige Wiesenplatz direkt am Flussufer entschädigten dafür. Der Fußweg ins Zentrum von Colmar ist mit knapp 30 Minuten etwas lang, so dass sich hier Fahrräder durchaus lohnen. Leider sind die Wandermöglichkeiten aufgrund der Lage etwas eingeschränkt, aber für eine Nacht war es mit den Hunden ok und die Hunde waren willkommen. Trotz des schönen Campingplatzes würde ich aber nicht länger dort bleiben wollen, da er für meine Zwecke nicht ganz ideal war.
Von Colmar aus mache ich mich mit den 12 Pfoten wieder auf den Weg nach Deutschland. Wir wollen die Weinstraße auf deutscher Seite entlangfahren und Rheinland-Pfalz kennenlernen.
Unser erster Halt ist Wissembourg, direkt an der Grenze. Hier füllen wir den Dieseltank und die Weinvorräte wieder auf, das müssen wir einfach tun. Es freut mich immer wieder zu sehen, wie gut Frankreich in Sachen Camper ausgestattet ist. Das Netz an Stellplätzen und Versorgungsstationen ist sehr groß, offenbar sind die Franzosen generell sehr campingbegeistert. Es fällt auch auf, dass man beim Fahren viel gegrüßt wird. Es gibt auch immer eine große Hilfsbereitschaft, was für mich als überwiegend Alleinreisenden oft ein großer Vorteil ist.
Wissembourg ist ein nettes Städtchen, sehenswert ist die Altstadt mit dem Viertel „Le Bruch“ entlang der Stadtmauer und das alte Waschhaus an der Lauter. Es ist auch nicht weit bis zum Deutschen Weintor, das unbedingt einen Besuch wert ist.
Wir fuhren weiter entlang der Deutschen Weinstraße, die genauso schön zu fahren ist wie auf der französischen Seite. Die Landschaft erinnerte mich fast ein wenig an die Toskana. Typisch für die Weinstraße sind nicht nur Weinberge so weit das Auge reicht, sondern auch kilometerlange Mandelbaumalleen, die im Frühjahr die Landschaft rosa färben. Während der „Mandelblüte“ finden zahlreiche Veranstaltungen und geführte Wanderungen statt.
Unzählige Wandermöglichkeiten, eine ausgezeichnete Küche und nette Dörfer haben mich schnell in ihren Bann gezogen und so verbrachten wir noch ein paar sehr entspannte Tage auf dem Campingplatz in Klingenmünster. Dieser ist sogar kostenlos und bietet gegen eine Gebühr Strom und Entsorgungsmöglichkeiten. Ein Besuch der Ruine Landeck bildete den Abschluss unserer Elsass- und Weinstraßenfahrt, bevor uns der Sun Living S70 wieder sicher nach Hause brachte. Und wie wir alle wissen, ist nach dem Urlaub vor dem Urlaub, so dass wir hoffentlich bald unsere nächste Reise planen werden!
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