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14.11.2023

Umstieg vom Wohnwagen auf ein Sun Living Wohnmobil

Nach jahrelangem Camping mit einem Wohnwagen denken wir über den Umstieg auf ein Wohnmobil nach. Aber ... wie anders ist das denn? Wir haben die Gelegenheit, mit einem Sun Living S 72DL auf Entdeckungsreise zu gehen. Ein "Testurlaub" mit der Familie.

Und ja, um es direkt vorne wegzunehmen: der Umstieg von Wohnwagen auf Wohnmobil war gewöhnungsbedürftig. Das fing schon bei den Vorbereitungen an: bei unsrem Wohnwagen wissen wir, was drin ist, und was wir sonst noch mitnehmen wollen. Um das Wohnmobil besser einschätzen zu können, mussten wir uns ersteinmal einen Eindruck verschaffen, wie das Layout denn ‘in Echt’ aussieht, was alles im Wohnmobil vorhanden ist und wie es mit den Stauräumen ausschaut. Klar, sobald wir einmal mit dem Sun Living unterwegs gewesen sind, würde auch das Routine, aber jetzt ist es noch neu.

Grundriss Sun Living Wohnmobil S 72DL mit Längsbetten im Heck und Hubbett vorne

Wir waren vom S 72DL positiv überrascht: Ein schönes, geräumiges Reisemobil mit viel Stauraum, zwei getrennten Betten im Heck und einem Hubbett vorne. Alles sieht solide und gut gebaut aus. Es gibt eine komplette Duschkabine mit Vorhang, um sie von der Toilette zu trennen. Eines der Unterschiede zu unserem Wohnwagen! Sehr nützlich finden wir den kleinen Schrank unter dem Sitz in der Nähe der Tür. Alles in allem gefiel uns, was wir sahen, und wir freuten uns darauf, die Reise zu beginnen.

Die Fahrt in den Süden von Limburg, NL, verlief reibungslos. Das Fahren des Wohnmobils ist eigentlich sehr einfach. Das Schalten ist einfach und die Spiegel bieten genügend Sicht, um andere Verkehrsteilnehmer zu sehen. Auf diese Weise fährt es sich leichter als mit dem Wohnwagen. Ein wenig ungewöhnlich war für uns, dass wir die zwei Mitfahrersitze vor der Fahrt etwas umbauen mussten. So haben wir ein paar zusätzliche Polster, die letztendlich für die Fahrt auf den Längsbetten im Heck verstaut werden.

Alles hat seinen eigenen Platz im Wohnmobil. Am Zielort angekommen, ist man sehr schnell eingerichtet, was ebenfalls ein großer Vorteil ist. Einfach die Vorderräder auf die Nivellierblöcke fahren, den Strom anschließen und entspannen! Wenn wir mit dem Wohnwagen unterwegs sind, müssen wir zuerst die Sachen aus dem Wohnwagen holen, die Eckstützen absenken, das Vorzelt oder Vordach befestigen, ein paar Sachen umräumen und dann ist es Zeit, sich zu entspannen. Natürlich ist der Zeitrahmen länger oder kürzer, je nachdem, ob man das Vorzelt benutzt oder nicht. Aber wenn man ein paar Wochen an einem Ort bleibt, bevorzugen wir es wegen des zusätzlichen Wohnraums, den es bietet.
 
Für unsere erste Nacht im Wohnmobil sind wir zu einem Wohnmobilstellplatz gefahren. Absichtlich, um auch diese Erfahrung zu machen. Wir waren mit 7 anderen Wohnmobilen dort, der Preis pro Nacht inklusive Strom betrug nur € 15,00. Es war alles vorhanden, was wir brauchten. Das Einparken des Fahrzeugs klappte gut. Die Rückfahrkamera war allerdings unverzichtbar. Ein sehr nützliches Hilfsmittel! Dann war es an der Zeit, den Aufenthalt im Wohnmobil wirklich zu erleben. Die Essecke ist gemütlich und der Tisch ist sehr praktisch und flexibel zu nutzen. Die Küche ebenfalls sehr praktisch und bietet 3 nebeneinander liegende Kochstellen. Der große Kühlschrank mit Gefrierfach ist eine große Verbesserung gegenüber dem winzigen Kühlschrank, den wir in unserem Wohnwagen haben. Auch der Wasserhahn funktioniert viel besser als wir es gewohnt sind. 

Mit vier Personen im Innenraum suchten wir am ersten Tag allerdings noch nach dem richtigen Weg, um uns zu bewegen. Der Raum zwischen der Küche und der Dusche ist sehr eng, man kann dort nicht aneinander vorbeigehen. Noch unkomfortabler wird es, wenn das Hubbett heruntergefahren ist. Man muss dann wirklich aufeinander warten. Zugegeben, sehr viel mehr Platz gibt es in unserem Wohnwagen nicht, aber wir haben das Vorzelt als zusätzlichen Raum und die Kinder schlafen in ihrem eigenen Zelt.

Der nächste Campingplatz.
Die Face-to-Face Sitzgruppe mit genügend Platz für uns alle.
Ankommen, Tisch & Stühle auspacken und entspannen.

Den zweiten Tag verbrachten wir damit, einen Teil des Pieterpads-Trails zu erwandern. Wir parkten den Sun Living auf einem öffentlichen Parkplatz. Unsere zweite und dritte Nacht verbrachten wir auf einem kleinen Campingplatz, der uns vor ein paar Herausforderungen stellte. Wir mussten wirklich drehen, anpassen, drehen und anpassen, um das Wohnmobil auf dem kompakten Campingplatz zu platzieren, aber die Spiegel und die Rückfahrkamera haben uns sehr geholfen. Inzwischen hatten wir uns an den Platz und die Ablagemöglichkeiten gewöhnt. Alles ist an seinem Platz und ein gewisser Rhythmus stellte sich ein. Beim Abendessen, draußen vor dem Wohnmobil, hatten wir unsere erste Familienbewertung. Wir waren uns einig, dass wir uns wirklich daran gewöhnen könnten. Ein Wohnmobil ist während der Fahrt und im Gebrauch sehr einfach. Man hat alles dabei und es ist unser zweites Zuhause geworden. Wir fingen an, von einer schönen Reise durch Norwegen zu träumen ... 
 
Nachdem wir den Campingplatz verlassen hatten, stellten wir das Wohnmobil in der Nähe ab und wandern zum nächsten Campingplatz. Öffentliche Verkehrsmittel brachten uns zurück zum Wohnmobil, um unsere Reise zu einem kleinen Campingplatz auf einem Bauernhof fortzusetzen. Wieder der Komfort des Ankommens, Nivellierens, Anschließens und fertig! Das ist so entspannt. Wir probierten die Markise aus, was auch sehr einfach war. Nach dem schönen Sonnenuntergang genossen wir den Abend im Wohnmobil. Etwas, was uns an diesem Abend störte: das Fehlen einer Beleuchtung in der Garage. Das wäre nützlich gewesen. Aber das sind Kleinigkeiten und vielleicht auch persönliche Vorlieben. Die positive Erfahrung bleibt aber bestehen.

Unser letzter Wandertag und wieder ein Stück des Pieterpads-Trails, dem wir vom Campingplatz zum St. Pietersberg in Maastricht folgen konnten. Wir verbrachten nicht viel Zeit rund um das Wohnmobil, also keine neuen Erfahrungen heute. Aber es war sehr schön, nach einem langen, anstrengenden Tag und einem leckeren Abendessen dorthin zurückzukehren. Es fühlte sich fast wie nach Hause kommen an.
 
Am nächsten Tag fuhren wir zum letzten Campingplatz in der Nähe von zu Hause. Das Packen ging schnell und reibungslos, aber die Fahrt selbst war wegen der vielen Staus sehr lang. Auch dann ist das Wohnmobil sehr komfortabel. Wenn man 4 Stunden in einem normalen Auto sitzt, muss man sich schon ein bisschen bewegen, um bequem zu sitzen. Im Wohnmobil konnten die Kinder ein Spiel spielen und alle Sitze waren sehr angenehm. Das Wetter war ziemlich schlecht. Die bessere Sicht, weil man höher sitzt, ist ein Vorteil. Man fährt ruhiger und hat eine bessere Sicht auf die Straße. Es ist viel ruhiger als die Kombination aus Auto und Wohnwagen, ohne Zweifel.

Zu Hause angekommen, räumten wir das Wohnmobil aus und reinigten es von innen. Auch dies ist schnell erledigt. Mit ein wenig Wehmut brachten wir das Wohnmobil zum Händler zurück. Es wurde in dieser Woche zu "unserem Wohnmobil". Wir sprachen mit dem Händler über all die verschiedenen Möglichkeiten und Wohnmobilmodelle. 
 
Wir brauchen Zeit, um darüber nachzudenken, was wir auch ernsthaft tun werden. Was wäre das beste Modell für uns? Man kauft ein Wohnmobil für eine längere Zeit und wir wollen es richtig machen. Also brauchen wir Zeit. Diese Woche hat uns gezeigt, dass ein Wohnmobil ein wunderbares Freizeitfahrzeug ist. Es ist einfach von Ort zu Ort zu reisen und bequem zu benutzen. Es lädt wirklich dazu ein, mehr in unserem eigenen Land, den Niederlanden oder anderen Teilen Europas, die wir gerne erkunden würden, herumzureisen. 

Familie Brandt